Hallo aus Tokio

Hier findet Ihr unsere Abenteuer aus 1000 und einer (?) Nacht in Tokio - diese Aufenthaltsdauer dürfte so in etwa hinkommen.

31 März 2007

noch mehr japanischer Service

Nicht nur, daß Sony nach 2 Tagen statt nach einer Woche angerufen hat, es wurden auch noch ein paar Sachen überholt, die gar nicht kaputt waren. So gibt es jetzt einen neuen Aufsatz vor dem Sucher und die Einheit, mit der man die Programme wählt und auch ein- und ausschaltet (die zugegebenermaßen manchmal etwas schwergängig war) wurde ausgetauscht. Während die nette Dame, die anscheinend der Meinung war, ich könnte verstehen, was sie mir da alles wasserfallartig auf Japanisch erzählte, redete und redete und ich artig nickte und ab und zu: "Hai, hai" sagte, glitt mein Blick ans untere Ende der Rechnung und ich stellte zufrieden fest, daß dort nur lauter Nullen standen.
Vor lauter Freude über die gelungene Reparatur, vergaß ich nur leider den zwecks Überprüfung entliehenden Akku wieder herauszunehmen, bevor ich freudesstrahlend aus dem Laden marschierte.
Von der nächsten U-Bahn-Station rief ich dann den Service an, um mein Missgeschick zu melden und zu erklären, daß ich den Akku in ein paar Tagen zurückbringe - mein Gesprächspartner sagte nur ab und zu artig: "Hai, hai".

Joggen unter Kirschblüten

Gestern war nach einem ziemlichen Regenguß am Morgen wunderbares Frühlingswetter und ich war mal wieder joggen, zur Abwechslung unter Kirschblüten. Unglaublich, wie gut die riechen! Und natürlich war es auch nett, spielende Kinder zu beobachten, die von ihren Müttern Blüten hinter die Ohren gesteckt bekamen, damit sie auf den mit dem Handy geschossenen Fotos auch gut rüberkommen und auf der anderen Seite die Fotografen mit ihren wie Fernrohren anmutenden Objektiven auf der Suche nach der perfekten Blüte.


Und wer meine Joggingstrecke noch nicht aus eigener Anschauung kennt, kann sich jetzt ein paar Bilder anschauen, allerdings noch ohne Blüten:




Sollte man nicht meinen, daß man so was in Tokio finden kann, oder? Ich genieße es jedenfalls, ein bisschen abseits vom Autoverkehr laufen zu können. Viele andere hier laufen rund um den Kaiserpalast, immer an einer mindestens 4-spurigen Straße entlang.

Sakura jogging
Yesterday the weather was beautiful after rainfall in the morning and I went jogging, only to enjoy the cherrie blossoms, which are fully out now along my jogging path. And the smell! It was nice seeing the children playing and beeing photographed by their mothers with their mobile phones and on the other hand photographers with very professional gear. For those who havn´t seen the place where I go jogging, there are a few pictures I made in December, so no cherrie blossoms, sorry.


29 März 2007

Japanischer Service

Man kann eigentlich gar nicht oft genug erwähnen, wie der toll der Service hier in Japan sein kann, wahrscheinlich werden wir fürs Leben im Rest der Welt total verdorben. Die ersten Geschichten von Bekannten, die in ihren Heimatländern den Einkaufskorb auf´s Band stellen und dann verdutzte Blicke mit der Kassiererin austauschen, weil die keineswegs gewillt ist, die Waren selbst aus dem Korb zu räumen und dann auch noch in Tüten zu verpacken, erreichen mich schon.
Gestern erreichte mich der Anruf von Sony mit der Nachricht, ich könne die reparierte Kamera, die ich 2 Tage vorher abgegeben hatte, wieder abholen. Fantastisch!
In letzter Zeit bekamen wir öfter mal größere Postsendungen, die nicht in den Briefkasten paßten. Auf der Mitteilung, die man dann vorfindet, findet man ein paar Nummern, die man ins sein Telefon eingibt - kostenloser Service natürlich - und wenn man will, hat man die Sendung schon 2 Stunden später. Man kann 2-h-Intervalle wählen, das letzte abends von 19 - 21 Uhr.
Aber wenn es dann zu Banken kommt..... Klaus hatte eine neue Kreditkarte beantragt und meine wurde daher von der Bank ohne großes Aufhebens und Nachfrage erst einmal vorsorglich gelöscht! Die neue gibt´s natürlich ohne einigen bürokratischen Aufwand.
Japanese service
I can´t mention often enough how great most of the service in Japan is:
Mail beeing delivered til late, when you havn´t been in earlier, your purchases beeing unpacked and put into bags for you at the supermarket check out and things like that. Our broken camera was fixed within 2 days, although they told me, it would take them a week - great!
But when it comes to banks, things are quite different: Klaus had just ordered a new credit card and the bank cancelled my card without even asking. Getting a new one now is a nuisance, as you can easily imagine...

Kaisers, Königs und wir



Gestern habe ich es nach genau einem Jahr endlich mal wieder nach Kawagoe geschafft, wo monatlich am 28. ein Antikmarkt stattfindet. Dort kann man allerlei japanisches - Kimonos, Yukatas, Möbel, Teetassen - und weniger japanisches - Barbie-Puppen?!! - erstehen und auf jeden Fall viel Spaß beim Stöbern haben. Auch sonst ist der Ort, der auch als "little Edo", also "Klein-Alt-Tokio", bekannt ist touristisch und atmosphärisch viel zu bieten. Zur Zeit zum Beispiel die allgegenwärtige Kirschblüte (ja, ich weiß, auch in Hamburg blüht es schon) und gestern auch noch ganz hoher Besuch: nicht nur meine Freundin Margaret und ich wurden empfangen, sondern der Kaiser höchstpersönlich wurde zusammen mit König Karl Gustav von Schweden nebst Gattin erwartet.


Daher war der Markt leider diesmal etwas klein ausgefallen und schon früh zu Ende, aber wir sind trotzdem noch fündig geworden und haben uns anschließend an den Kirschblüten am benachbarten Tempel erfreut.


The tenno, the king and we


Yesterday Margaret and I made it to Kawagoe in order to see the antique market, which takes place there every month. At the market you can find everything from kimonos to barbie dolls. Yesterday the market was unfortunately smaller than usual and ended earlier, because the tenno and his royal guests from Sweden where expected later.


We enjoyed the market and the blosseming cherrytrees nonetheless.

27 März 2007

Yakushima

Letzte Woche Mittwoch war hier ein gesetzlicher Feiertag (Frühlingsanfang - ist das nicht toll? Ich finde, das sollte man in Deutschland auch unbedingt einführen!) und wir beschlossen, daß man daraus ein wunderbar langes Wochenende machen kann.
Es zog uns diesmal in der Hoffnung auf höhere Temperaturen in Japans Süden und daselbst auf eine Insel, wie der Japan-Kenner schon am Namen erkennt: Yakushima.
Dort haben wir endlich das gefunden, was wir in Japan bisher vergeblich suchten: richtig tolle Wanderwege. Bisher haben wir meistens mit folgenden Varianten Vorlieb nehmen müssen:

* Spaziergang (höchstens 30 min, mit Stöckelschuhen vom Parkplatz aus zu bewältigen - nicht, daß ich mich jetzt der hiesigen Schuhmode hingeben würde, keine Sorge)
* gesperrt wegen Bären
* gesperrt wegen drohenden Vulkanausbruchs
* gesperrt wegen desolaten Zustandes
* unbegehbar wegen Schmelzwasser

Ich glaube, jetzt habt ihr eine Vorstellung, was ich meine. Oh nein, was ganz wichtiges fehlt ja noch: das sind die Wanderungen, die im Führer beginnen mit: "Tag 1".
Aber, wie gesagt, auf Yakushima war alles anders: das Wetter war besser als die Vorhersage und es gab Wege aller Längen. Der Schwierigkeitgrad war ok, wir hatten unsere Stöcke nicht dabei, aber es ging meistens auch ohne ganz gut und die Wege waren sehr abwechslungsreich.


Yakushima ist berühmt für seine uralten Wälder aus japanischen Zedern, die bis zu 7000 Jahre alt sein sollen. Manche wachsen auf den Stümpfen ihrer umgefallenen Vorgänger, was es nur auf Yakushima gibt, denn das feuchte Klima dort sorgt dafür, daß sich auf den Stümpfen schnell eine Moosschicht bildet, auf denen die Samen bestens keimen können. Außerdem sind die meisten Bäume über und über mit Epiphyten bewachsen und oft sind die Blätter, die man sieht, nicht die des eigentlichen Baumes. Weil die Zedern besonders viel Harz enthalten, verrottet das Holz extrem langsam und wurde lange Zeit zum Herstellen von Dachschindeln genutzt. Die Bäume, die man heute noch bewundern kann, sind meistens etwas krumm und buckelig gewachsen und waren daher nicht für die Verarbeitung geeignet. Was für ein Glück - heute sind große Teile Yakushimas Nationalpark und seit 1993 Weltnaturerbe.

Es gab neben der Flora auch einiges an Fauna zu bewundern: jede Menge Rehe und Affen, die uns glücklicherweise unseren Proviant ließen und sogar ein kleiner Krebs, der uns über den Weg lief. Ein Strand im Osten der Insel ist ein bekannter Eiablageplatz für Schildkröten, aber dafür waren wir leider zu früh dran.


Ein weiteres Highlight war das zwar in japanischer Hand befindliche, aber doch sehr westlich geprägte Hotel. Statt der sonst üblichen Yukatas bekam ich ein Kleidchen, Klaus Shorts mit Hemd für den Weg vom Zimmer ins Schwimmbad/Onsen - beides in entzückendem Hawaii-Muster, das ich euch leider nicht zeigen kann, da die Bilder von meinem Mann zensiert wurden.
Spaß hatten wir auch im Restaurant, denn wir wurden während eines 3-Gänge-Menüs von mindestens 6 Kellnern bedient. Wir wissen nicht, ob es eine Mutprobe war, die einzigen ausländischen Gäste zu bedienen, oder ob der Restaurantchef darauf bestand, daß jeder mal drankommt - sehr amüsant!



Leider haben wir diesmal nicht viele Bilder machen können, da unsere Kamera nach dem 1. Tag in Streik trat. Eine Recherche im Internet ergab sehr schnell, daß es sich um ein Bildsensor-Problem handelt, daß erfreulicherweise kostenlos behoben wird. Nächste Woche bekommen wir das gute Stück dann hoffentlich voll funktionsfähig wieder.

Einen Film (auf Englisch) findet Ihr unten auf dieser Seite: http://whc.unesco.org/en/list/662 unter "Media: NHK World Heritage 100 Series".

We spent a few days on Yakushima, an island in southern Japan. It is a wonderful spot for hiking tours and famous for the ancient cedar tress, some of which are 7000 years old.

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