Hallo aus Tokio

Hier findet Ihr unsere Abenteuer aus 1000 und einer (?) Nacht in Tokio - diese Aufenthaltsdauer dürfte so in etwa hinkommen.

30 September 2009

Tonkatsu mit Thorsten

Die Japaner sind ganz groß darin, etwas zu importieren und dann Ihr eigenes Ding daraus zu machen, meistens bis zur Unkenntlichkeit verfremdet und durchaus gut gemacht. Ein Beispiel dafür ist Tonkatsu, was man guten Gewissens mit "Schnitzel" übersetzen könnte. Vor lauter Verfressenheit denke ich ja meistens nicht daran, vor dem Essen noch ein Bild zu machen, daher seht Ihr unten den Tisch im schon leicht fortgeschrittenen Zustand:

von links unten im Uhrzeigersinn: Reis, Suppe mit Gemüseeinlage, Krautsalat, im Zentrum der Fleischteller mit Schwein und in diesem Fall ebi (Schrimp). Die kleinen Teller dazwischen sind "torisara", für den Gebrauch als Speiseteller bzw. für die verschiedenen Soßen gedacht. Beim Servieren wird einem dann auch erklärt, welcher Teller wofür gedacht ist und welche Soße wozu gehört. Denn in Japan hat jedes Ding sein eigenes Sößchen! Wohl dem, der Japanisch versteht!

Zunächst einmal gibt es tsukemono als Vorspeise, das sind einglelegte Gemüse wie gobo (japan. Schwarzwurzeln), grüne Blattgemüse (oft anfermentiert und daher etwas schleimig-fadenziehend) und daikon (Rettich).
Dann folgt meist der fein gehobelte rohe Krautsalat, über den man wahlweise ponsu (Sojasauce mit Yusu, einer jap. Limonenart) oder Sesamsoße gießt. Unser absoluter Favorit. Selbst Thorsten findet "Mit Sesamsoße geht alles".
Auf dem flachen eckigen Teller hinter dem Reis seht ihr die Soße, in die man das Fleisch tunkt: eine spezielle Tonkatsu-soße, für die jeder Koch (und früher wahrscheinlich jede Hausfrau) ihr eigenes Rezept hat Ich habe sie in dem Fall mit fein geriebenem Rettich gemischt, eine übliche Beigabe zu Soßen, bin aber nicht ganz sicher, ob der da wirklich reingehört. Geschmeckt hat es mir jedenfalls. Als ganz und gar unjapanische Tunke seht ihr auch noch Mayonaise, die aber sehr gut zu den Shrimps passt, wie ich finde. Zum Essen wird außerdem grüner Tee serviert, selbstverständlich Wasser und hinterher gab es noch Hojicha (geräucherter grüner Tee, sehr lecker!).
Wie ihr also seht, gibt es jede Menge drumherum, dabei bestellt man nur das Fleisch. In vielen Restaurants kann man gar nicht groß wählen, da gibt es halt Schnitzel und damit basta. Die nächste Stufe wäre dann die Wahl zwischen "normalem" Fleisch oder Filet. Ich bin nicht sicher, was für ein Stück im Normalfall serviert wird, aber es ist für den meinen Geschmack meistens viel zu fettig. Die Japaner sind was fettes Fleisch angeht überhaupt nicht zimperlich und für mich ist das Filet auf jeden Fall die bessere Wahl. Und in unserem Fall hier gab es auch noch mehr Varianten, mit Shrimp eben. Die Panade ist in guten Restaurants extrem lecker, ich glaube es wird Panko benutzt, ein spezielles japanisches Paniermehl.

Wie ihr seht, ist Thorsten auch sehr zufrieden nach dem leckeren Mahl, zumal er auf dem Hochstühlchen sitzen kann, wie ein Großer!


Visitor Map
Create your own visitor map!