Hallo aus Tokio

Hier findet Ihr unsere Abenteuer aus 1000 und einer (?) Nacht in Tokio - diese Aufenthaltsdauer dürfte so in etwa hinkommen.

12 Juni 2009

Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen?!

Wir haben für Euch mal etwas für Japan so Typisches eingefangen, daß ich es eigentlich schon gar nicht mehr wahrnehme - aus gutem Grund wurde uns beim Vorbereitungsseminar geraten, alle Bilder aus der Nachbarschaft innerhalb der ersten 6 Wochen aufzunehmen!
Oft frage ich mich, was die Leute denken, die absolut hirnlose Jobs machen wie Schilderhalter o.ä. Wahrscheinlich denken sie gar nichts und sind ganz froh, auf diese Art und Weise ein bisschen Geld zu verdienen.
Aber hier nun die versprochene Szene an einer Ampel in Kichijoji:

Sie ist an einer Ampel aufgenommen, neben der die Ein- und Ausfahrt einer Tiefgarage liegt. Eine Standard-Verkehrssitutation, bei der in Deutschland niemand den Verkehr regeln würde. Hier aber gibt es neben der automatischen Ansage, die Passanten vor herrannahenden Autos warnt, auch noch 4 Verkehrsregler, die wie ihr sehen könnt, ganz schön flitzen müssen um alles in den Griff zu kriegen, sich dafür zu entschuldigen, daß die Fußgänger warten müssen, sich dafür bedanken, daß der Bus und andere Fahrzeuge gewartet haben und natürlich fleißig winken und sich verbeugen, damit alles seine Ordnung hat.

An jeder popligen Baustelle in jeder noch so kleinen Straße gibt es das übrigens auch, nachts mit Beleuchtung, kein Scherz, dann sind die Aufpasser noch mit blinkenden "Laserschwertern" ausgerüstet, damit auch bloß keiner in die Baugrube fällt, keiner stolpert und außerdem die Straße immer schön sauber ist.

09 Juni 2009

Japanische Momente

Ein Gutes ist ja doch dran an den vielen abreisenden Expats: es gibt jede Menge Sayonara-Verkäufe, bei denen man günstig gebrauchtes Allerlei erstehen kann. Hauptgrund dafür ist, daß die ganzen Elektrogeräte im Heimatland in der Regel nicht funktionieren oder man Zweit- und Drittexemplare von Dingen, die in der Heimat eingelagert sind, loswerden will.

So bin ich also letztes Wochenende in den Besitz eines Toasters und eines Fahrrades mit Kindersitz gekommen. Da das Fahrrad für mich etwas niedrig ist, habe ich im Fahrradladen um die Ecke mal vorgefühlt, ob die mein Rad umrüsten können und ob es dort Kinderfahrradhelme, die hier seit letztem Jahr Vorschrift sind, gibt. Alles kein Problem.

Komme ich also gestern mit meinen beiden Vehikeln dort an und erkläre was ich will:
Den Kindersitz von dem zu niedrigen Rad auf meins setzen, das Gleiche mit dem Korb vor dem Lenker, einen stabilen Ständer anbringen, das defekte Rücklicht ersetzen und das Fahrrad polizeilich melden. Das letztere hätte ich eigentlich schon längst tun müssen, fand ich aber nie so wichtig. Aber was sollen dann die anderen Mütter im Kindergarten denken.....

Das Gute an dem Laden ist, daß er so klein ist, daß keine Kundenfahrräder über Nacht abgestellt werden können, es wird also alles am gleichen Tag erledigt.
Als ich nachmittags wieder hinkomme, ist die Rückleuchte repariert. Punkt. Hä? Ich weiß nicht, ob ihr schon einmal einen 90-jährigen mit arthritischen Knien habt Japanisch sprechen hören, aber ich kann Euch sagen, es ist nicht leicht zu verstehen. Mir wurde dann aber klar, daß meine Fahrradreifen 28 Zoll sind, das neu erstandene Rad 27 Zoll Räder hat. Mehr ist hier wohl nicht üblich. Ich hatte zwar morgens gefragt, ob man ggf. Ersatzteile bestellen kann und dachte, man hätte mir gesagt: "Ja", aber das war wohl ein Irrtum, siehe oben.
Also kein Ständer, kein Halter für den Sitz und mein Gepäckträger sei zu schwach. Aha. Wiegt Thorsten mehr als eine volle Sprudelkiste? Ich glaube nicht, aber was wissen Japaner schon von Sprudel?
Während der gar nicht mehr geduldige Thorsten und ich darauf warteten, daß die Formalitäten für die polizeiliche Meldung erledigt wurden, wollte ich dann wenigstens schon mal den Helm aussuchen und die Strippen anpassen lassen. Plötzlich waren angeblich keine Helme mehr da.
"Aber da stehen sie doch im Regal"
"Die sind zu groß"
"Da steht XS drauf und 47 cm. Das paßt."
"Nein, die sind zu groß."
In dem Moment hatte ich doch den deutlichen Eindruck, daß man mir nichts verkauften wollte. Da war ich dann auch nicht mehr geduldig, auch nicht mehr besonders freundlich, und verkündete, daß ich jetzt genug habe, bezahlte meine 1000 Yen für die erledigten Arbeiten, fuhr unvorschriftsmäßig mit Thorsten ohne Helm an der Polizeiwache vorbei zu einem anderen Fahrradladen. Der war noch kleiner, aber ich hatte innerhalb von 5 Minuten einen angepaßten Helm für Thorsten und die Zusage, daß man einen 28 Zoll Fahrradständer bestellen könnte.... Fortsetzung folgt.

07 Juni 2009

Ich kann das schon alleine!


Und darum gibt es auch ein - leider etwas unscharfes - Beweisfoto. Aber schließlich duldet die leckere Ananas ja auch kein Abwarten!


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