Hallo aus Tokio

Hier findet Ihr unsere Abenteuer aus 1000 und einer (?) Nacht in Tokio - diese Aufenthaltsdauer dürfte so in etwa hinkommen.

08 Februar 2010

Sardinenbüchse - oder Aufzug fahren in Shibuya

Heute habe ich von einer etwas peinlichen Geschichte zu berichten, allerdings weiß ich nicht so recht, ob sie für die anderen oder für mich peinlicher war.

Wir haben ja kürzlich unseren Fuhrpark um einen Geschwisterwagen erweitert. Der hat eigentlich ganz U-Bahn-freundliche Abmessungen, will sagen, er ist kaum größer als ein Einzelwagen und genauso breit, um auch durch die Fahrkarten-Sperren zu passen. Dort wo wir in Shibuya mit der Bahn ankommen gibt es viele Treppen, Rolltreppen (auf die wir uns mit dem Dreirad bislang noch nicht getraut haben) und einen kleinen Aufzug für 6 Personen oder so. Andere Aufzüge befinden sich in dem an dem Bahnhof angeschlossenen Kaufhaus. Aber der hier gehört halt zum Bahnhof und ist ein 優先 エレベータ, also für Leute mit Behinderung oder Kinderwagen.


Wie so oft geht die Tür auf unserer Etage auf, und der Aufzug ist voll von Leuten, die genausogut die Treppe nehmen könnten. Macht nix, denke ich, da passen wir noch rein - das würde ich in Deutschland bei diesem Füllstand niiieeee denken, aber die Japaner sind ja schließlich das Leben in Sardinenbüchsen gewohnt und sehr duldsam.

Und tatsächlich, der Kinderwagen paßt irgendwie und ich auch noch. Tröööööööööööööööt, geht ein Warnsignal los, jetzt sind wir zu schwer! Ich versuche möglichst unbeteiligt zu schauen und so zu tun, als wüßte ich nicht, was los ist. Verdammtnochmal ich bin die einzige, die hier drin sein darf!!! Da werde ich doch auch noch dreisterweise auf Japanisch aufgeklärt, daß der Aufzug jetzt zu viel wiegt! Das ist ja wohl die Höhe! Leider mußte ich wieder raus, denn sonst hätte ja auch kein anderer gehen können. Im Gehen sage ich dann aber auf Japanisch: "Das ist übrigens ein Aufzug für Kinderwagen und dergleichen" und ich traue meinen Augen nicht: ALLE (bis auf eine ältere Dame) verlassen den Aufzug und wir fahren die eine Etage nach unten wo Klaus schon längst auf mich wartet.

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