Hallo aus Tokio

Hier findet Ihr unsere Abenteuer aus 1000 und einer (?) Nacht in Tokio - diese Aufenthaltsdauer dürfte so in etwa hinkommen.

21 Juli 2009

Schlange sitzen

Es war eines der ersten Dinge, die mich hier befremdet haben, aber ich glaube nicht, daß ich darüber schon einmal etwas geschrieben habe.
Es geht um die vielen guten Restaurants in Einkaufszentren und Kaufhäusern. Während die bei uns in Deutschland ja nicht gerade als sterneverdächtig einzuordnen sind (oder hat sich da in den letzten Jahren etwas geändert), sind sie hier von der Qualität her teils wirklich beachtlich. OK, sternetauglich vielleicht auch nicht gerade, aber dennoch so gut, daß man dort gerne seinen Einkaufsbummel unterbricht oder beendet.
Oft sind ganze Etagen dafür reserviert, wie zum Beispiel im Yodobashi Camera in Akihabara, dem Elektronikviertel der Stadt. Wenn mich die Erinnerung nicht täuscht, gibt es dort 7 Etagen mit Elektoartikeln vom Staubsaugerbeutel bis zum Relaxsessel, eine Etage mit zig Restaurants und obenauf noch ein Golfübungsplatz mit angeschlossener Schule.
Aber ich schweife ab: Neulich am Wochenende wollten wir mal wieder "Schorompo" essen, die es in einem taiwanesischen Restaurant mit mehrern Filialen in Tokio gibt. Es handelt sich hierbei um Nudelpäckchen, die mit Hackbällchen und Brühe gefüllt gedämpft werden - eine Köstlichkeit. Und weil ich mit Essen vielzusehr beschäftigt war um an so etwas wie fotografieren auch nur zu denken, müsst ihr mit dem Foto auf der Website des Din Tai Fong vorlieb neben. Die leckeren Teigtäschen seht ihr links im Bild, die weiße Creme dahinter ist Annindofu, ein Tofudessert, daß leicht nach Mandeln schmeckt, mein asiatisches Lieblingsdessert.
Das Restaurant im Takashimaya in Shinjuku sah von außen so aus, als wir unser Essen beendet hatten:
Das ist die Warteschlange! Und es ist hier ganz normal, Schlange zu sitzen. Kellner kommen und bringen einem schon einmal die Karte und wenn eine Gruppe zum Tisch gebracht wird, rücken alle ein paar Sitze auf. Es lohnt sich fast immer, sich anzusetzen, denn eine Schlange bedeuted ja meist ein gutes Restaurant und es geht in der Regel recht zügig. Als wir ankamen, war die Schlange etwa halb so lang wie auf dem Foto und wir haben etwa 15 min gewartet.

20 Juli 2009

guut Krumpern...

... also gute Kartoffeln gehören, wie schon meine Oma zu sagen pflegte, neben gutem Brot zu den ganz wichtigen Dingen im Leben. Und wer in Japan lebt weiß, daß beidem nicht so einfach beizukommen ist.
Darum haben schlichte Kartoffeln mich doch tatsächlich zu einem Foto inspiriert!
Ich weiß nicht warum, und es mag an meinen mangelnden Sprachkenntnissen liegen, aber in Japan scheint man nur zwischen 2 Kartoffelsorten zu unterscheiden: runde und lange Kartoffeln. Nix von wegen festkochend und mehlig und vorwiegend festkochend usw... Rund oder Lang. Ich erinnere mich dunkel einmal gelesen zu haben, daß man die runden eher im Backofen zubereitet, obwohl mich das jetzt wieder wundert, weil die normale japanische Küche einen solchen gar nicht hat, sondern nur einen Fischgrill. Hmm. Weiß ich jetzt auch nicht. Alle Versuche, Salzkartoffeln für Thorsten zu kochen, sind fehlgeschlagen, weil beim Blick in den Topf mit den garen Kartoffeln jedes Mal feststand: Kartoffelpüree! (Und das ißt er nicht, ist ja was für Babies!)
Beim Einkauf im internationalen Supermarkt entdeckte ich dann aber neben den runden und ja, den langen Kartoffeln eine Tüte mit 5 "Cynthia". Klang vielversprechend. Und siehe da: FESTKOCHEND, wie ich erfreut nach dem Kochen feststellen durfte. Hurra!
Und ich habe jetzt auch verstanden, warum Kartoffelsalat in Japan aussieht, wie er aussieht. Er wird auch gerne mit einem Eiskugelportionierer angerichtet! Das Bild unten zeigt den Kartoffelsalat auf dem Frühstücksbuffet eines Ryokans in Tohoku.

Ich habe ja gelernt, den Salat möglichst vorsichtig umzurühren, damit die Kartoffeln möglichst nicht zerfallen. Aber was einem hier angeboten wird - sei es im Hotel auf dem Frühstücksbuffet, im Restaurant als Teil der Garnitur oder im Supermarkt bei den fertigen Gerichten - ist kalter Kartoffelbrei mit Mayo, frischen Gurken- und Möhrenstückchen und manchmal etwas Weißkraut. Meiner Theorie nach kommt das Zeug ja genau wie das Curry hier landesweit aus dem gleichen Pott, es schmeckt nämlich immer und überall gleich. Und natürlich kriegt man mit den hiesigen Kartoffeln halt auch keinen gescheiten Salat hin, aber jetzt habe ich ja "Cynthia"...

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