Ähnlich wie Deutschland hat auch Tokio in dieser Saison noch keinen Schnee gesehen. Für ein bisschen Winter-Feeling entschlossen wir uns, am letzten Wochenende in den Norden aufzubrechen. Allerdings kamen uns dann doch Zweifel, ob 90 min Zugfahrt und dann noch weitere 40 km mit dem Auto für eine gravierende Wetteränderung ausreichen würden.
Doch die waren völlig zu Unrecht: fast während unseres ganzes Aufenthaltes hat es geschneit und oft fuhren wir über geschlossene Schneedecken. Wie angenehm, daß das Ryokan (Hotel), in dem wir wohnten, jeden Morgen dafür sorgte, daß unser Auto ausgebuddelt und die Scheiben frei waren - da kann man doch darüber hinwegsehen, daß das Abendessen, wenn wir statt um 18:00 Uhr um 19:15 Uhr erschienen, schon seit 75 min. traurig auf uns wartete und uns morgens toter Fisch zum Frühstück empfing ;-).
Die Tage verbrachten wir mit einer sehr kurzen, aber noch anstrengenderen Wanderung am zugeschneiten Ufer des 5-Farben-Sees (Schneeschuhe wären angbracht gewesen!), Ausflügen zu anderen Seen, die teils zugefroren waren (und auf denen der Eisfischerei gefrönt wurde) und schließlich einer Burgbesichtigung in Aizu-Wakamatsu, der nächsten größeren Stadt.
Für die, die es genauer wissen wollen: wir waren in der Nähe des Bandai-san, einem Vulkan, der vor etwa 120 Jahren in die Luft geflogen ist. Dabei hat er etwa 600 m an Höhe verloren, einen Fluß verschüttet und ein Plateau geschaffen, auf dem jetzt die besagten Seen liegen. Ist bestimmt auch im Sommer nett zu Wandern und bestimmt kühler als Tokio.
Labels: Wandern