Hallo aus Tokio

Hier findet Ihr unsere Abenteuer aus 1000 und einer (?) Nacht in Tokio - diese Aufenthaltsdauer dürfte so in etwa hinkommen.

29 Juni 2006

Vorurteile...




Vor einer Woche habe ich einen lange gehegten Vorsatz wahrgemacht: ich war im Schwimmbad! Man liest hier die seltsamsten Dinge über die Regeln, die man befolgen muß, und ich denke, daß das sehr dazu beigetragen hat, daß ich so lange gebraucht habe, endlich in ein Bad zu gehen:
  1. Man darf sich vorher nicht mit Seife waschen, weil man in der Dusche ausrutschen könnte.
  2. Man muß zur vollen Stunde das Bad für 5 - 10 Minuten verlassen, damit man sich erholen und das Becken nach Ertrunkenen abgesucht werden kann.
  3. Man darf nur "im Kreis" Schwimmen und nicht überholen.
  4. Man muß allen Schmuck ablegen, auch den Ehering.
  5. Zusätzlich muß man auf jeden Fall eine Badekappe und auf keinen Fall Badelatschen tragen.

ALLES QUATSCH - ok, außer Punkt 5, aber den halte ich ja auch für einigermaßen normal (bin ich schon zu lange hier?)

Ich hatte einen tollen Mittag in einem fast leeren Schwimmbad (dem Olympiapool von Tokio) und habe es genossen, nicht ständig um quasselnde Aquajogger mit geblümten Badekappen herumnavigieren zu müssen! Vor lauter Freude bin ich sogar 1500 statt nur 1000 m geschwommen und 3 Tage später das selbe gleich nochmal!

  1. Waschen mit Seife war ohne Probleme möglich, das machen alle und es gibt sogar jede Menge westliche Duschen zusätzlich zu den japanischen Sitz-Waschplätzen.
  2. Ein Plakat weist darauf hin, daß das Becken 2 x am Tag geräumt werden muß und das zu Zeiten, die mich nun wirlich nicht stören.
  3. Es gab eine "Geh-Bahn" und jeweils 2 für niedrige, mittlere und hohe Geschwindigkeit, was das Schwimmen wie gesagt sehr angenehm macht.
  4. Außer meinem Ehering, von dem ich nun wirlich nicht so ohne Weiteres trennen will, habe ich allen Schmuck abgelegt und niemand hat mich verwarnt, obwohl ich von den 3 (!) Bademeistern hinter dem Tresen begrüßt worden bin. Dabei habe ich die beiden, die auf Hochsitzen links und rechts des Beckens ihren Dienst taten, nicht mitgezählt!

Was ich sehr witzig fand: Auf einer Tafel wird man - auch auf Englisch, es scheint den Japanern wirklich wichtig zu sein, daß man das versteht - darauf hingewiesen, daß man nach dem Schwimmen Gurgeln soll und auch die Augen ausspülen. Dafür stehen 8 Wasserspeier bereit und weil man ja 2 Augen hat, sprühen einem natürlich auch 2 Wasserstrahle ins Gesicht! Alles muß seine Ordnung haben!

Und wem es kalt werden sollte (unwahrscheinlich, da das Wasser deutlich wärmer ist als bei uns) kann sich in den eigens eingerichteten Aufwärmräumen wieder auf Arbeitstemperatur bringen (vielleicht könnte man die Frostbeulen einfach nach draußen schicken, da sind schließlich zur Zeit über 30 °C!).

Eine andere sehr nette Sache, die es in Deutschland nicht gibt, ist das 40 °C heiße Bad neben den Duschen, in das man nach der Anstrengung steigen kann - Erholung pur! Ich jedenfalls habe mir beim letzten Besuch eine 10er Karte gekauft!

26 Juni 2006

typisches "Expat"-Leben



In der letzten Woche habe ich viel "Sightseeing" betrieben & mich zwischendurch mit anderen Expat-wifes, also Frauen wie mich, deren Männer hier arbeiten, und die ansonsten viel Zeit haben, getroffen. Ausnahme ist Stefanie aus Australien, die ich ab und zu zum Essen sehe, denn sie arbeitet! Ich habe sie im Januar kennengelernt, da hatten sie und ihr Mann "Halbzeit" in Tokio. Letzte Woche hat sie mir erzählt, daß sie wahrscheinlich Ende des Jahres nach Singapour ziehen werden - auch das, und als Folge ein ständig wechselnder Bekanntenkreis sind ganz normal beim Leben im Ausland und nicht immer schön. Mitte Juli wird Lois, die ich sehr oft treffe, mit Ihrer Familie zurück nach England gehen. Dafür habe ich aber Elisabeth und Ihren Mann Philipp kenengelernt: sie ist Norwegerin, spricht aber fließend Deutsch, denn Ihr Mann ist Deutscher und sie hat die letzten 6 Jahre in München gelebt.
Apropos Sightseeing: gerade blühen Hortensien und Lilien und trotz der Regenzeit kann man Glück haben und mal einen Tag ohne Regen erwischen. Hier ein paar Impressionen:

Bei einem Ausflug nach Yokohama waren diese "traditionelle" Yukata und der Regenmantel für den Hund zu bewundern. Einen lebenden Hund mit Brille habe ich bisher noch nicht gesehen, einen mit Regenmantel aber sehr wohl.

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