Hallo aus Tokio

Hier findet Ihr unsere Abenteuer aus 1000 und einer (?) Nacht in Tokio - diese Aufenthaltsdauer dürfte so in etwa hinkommen.

24 März 2006

Unser erster Gast...








...., Elke, ist heute wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Wir hatten eine tolle Woche voller kleiner und großer japanischer Abenteuer.
FREITAG Gleich am ersten Tag hat Elke unseren Einbruchalarm ausgelöst - in die Geheimnisse unseres Türöffners hatte ich sie nicht eingeweiht, da eigentlich nie jemand bei uns klingelt. Statt die Tür zu öffnen, blieb der Postbote also draußen, dafür war dann die Alarmanlage scharf gestellt. Als Elke dann das Haus verlassen wollte, löste der Alarm aus und brachte dann unseren perfekt japanisch sprechenden Concierge auf den Plan, der aber unsere Wohnung nicht betreten wollte... Noch dazu hatte ich Elke mit einer nur fast richtigen eMail-Adresse für mein Handy versorgt, so daß die Hilferufe mich nie erreichten... Was für ein Auftakt! Glücklicherweise ging es weniger chaotisch weiter.

SAMSTAG Asako, meine japanische Bekannte, hatte sich angeboten, uns durch Kamakura zu führen. Hier war früher einmal Japans Hauptstadt und es gibt unzählige Tempel zu bewundern. Nicht minder interessant fand ich es, mit einheimischer Begleitung sowohl Leckereien am Wegesrand (Süßkartoffeleis!) als auch zu Mittag zu essen - endlich wußte ich mal genau, was ich da zu mir nehme! Ich habe ein Tempelstempelbuch gekauft, in das fortan alle Besuche von dafür eigens beschäftigten Tempelstempelbuchschreibern dokumentiert werden. Es ist also eine Art Poesiealbum für Tempel und Schreine und die Einträge bestehen aus Kalligraphie und Stempeln. Sehr hübsch und natürlich sehr japanisch. Außerdem haben wir noch unser Geld gewaschen, was in Kamakura nicht kriminell ist, sondern - so will es die Legende - in diesem einen Tempel durchgeführt, für die vehemente Vermehrung des gewaschenen Geldes sorgt. Und unsere japanischen Mitwascher nehmen die Sache durchaus ernst, wir haben zumindest den ein oder anderen 10.000 Yen-Schein gesehen, während wir Münzgeld gewaschen haben!
SONNTAG Unser Spaziergang durch den Yoyogi-Park und Harajuku bescherte uns Probierhäppchen von zahlreichen Ständen, mehrere Hochzeiten und Taufen, Menschenmassen am Takeshita-Dori, wo sich die Gruftis vom Park einkleiden, einen Besuch im 100-Yen-Shop, berühmte Ramen-Nudeln zum Mittagessen und Shopping im Oriental Bazaar. Uff, gut, daß es zwischendurch immer wieder Gelegenheit zum Ausruhen gibt.









MONTAG Heute hieß es gaaaaanz früh aufstehen: wir haben Tsukiji, den weltgrößten Fischmarkt besucht. Meine Güte, wer kann so viel Fisch essen?? Und morgen und übermorgen auch wieder? Wow, absolut beeindruckend. Nach knappen 45 min war mein Memory-Stick voll. Noch nie habe ich in so kurzer Zeit mehr als 100 Fotos gemacht. Aber wir wußten auch kaum, wohin wir zuerst schauen sollen. Und in all der Hektik, hatten manche Händler auch noch Zeit, für unsere Fotos zu posieren!
Nach meiner Japanisch-Stunde ging es dann nach Akihabara, dem Elektronik-Paradies. Uns reichte allerdings schon ein Geschäft: Yodobashi, wo wir uns in der 8. Etage erst einmal ein Restaurant aussuchten und uns mit Tonkatsu stärkten: Schnitzel in stäbchengerechte Scheiben geschnitten. Für die dazugehörige Sauce bekamen wir Mörser und Pistill zum Sesam-Stampfen, den wir dann mit verschiedenen Saucen auf Soja-Basis mischen konnten. Mal wieder eine Leckerei für rund 800 Yen (ca. 5,6 €). So gestärkt konnten wir dann unsere Kreditkarten ordentlich glühen lassen....
DIENSTAG, 21. März 2006 Frühlingsanfang Ja, das ist hier in Japan ein Feiertag und so konnte Klaus den Tag mit uns verbringen. Wir fuhren aufs Land - fast 2 Stunden zuerst mit dem Zug, dann mit dem Bus Richtung Westen. Ich finde es immer wieder überraschend, wie schnell man von Tokio aus im Grünen ist. Unsere Wanderung vom Tanzawa-See nach Yaga dauerte gut 4,5 Stunden und war sehr abwechslungsreich, allerdings war es leider zu diesig für einen guten Blick auf Fuji-san. Wir konnten íhn nur sehr schemenhaft sehen. Am Abend sind wir mit letzter Kraft zum Kantera, einem unserer "Koreaner um die Ecke" gegangen, um japanisches Rindfleisch (ja, Rindfleisch!) vom Grill zu genießen. Lecker.
MITTWOCH Ein Ausflug mit den Mädels vom Tokyo American Club (TAC) nach Nishi-Ogikubo stand auf dem Programm. Der Ort ist sowohl aus Wiege zweier Sekten (unter anderem der Sekte, die für den Giftgasanschlag in der Tokioter U-Bahn verantwortlich war) als auch für die zahlreichen Antiquitätenläden bekannt. Aber bevor wir irgendetwas anschauen konnten, galt es erst einmal die Meute zu füttern. Wir fanden schließlich ein kleines Bistro, das nach rein gar nichts aussah, aber wie so oft waren wir von Geschmack und Qualität des Essens sehr positiv überrascht. Leider stellte sich sehr schnell heraus, daß fast alle Läden geschlossen waren, da ja am Vortag Feiertag war. Daher vertagten wir unseren Bummel und fuhren noch eine Station weiter nach Kichijoji, wo wir eine interessante Sammlung von Samurai-Puppen fanden, die den Jungen hier zu ihrem Feiertag Anfang Mai geschenkt werden.
DONNERSTAG An Elkes letztem Tag in Tokio machten wir zunächst den unerläßlichen Ausflug nach Asakusa, um den berühmten Kannon-Tempel zu sehen. Natürlich gingen wir nicht ohne einen neuen Eintrag in meinem Tempelstempelbuch und diverse Kostproben von den Futterständen vor dem Tempel. Auf dem Weg zum Ueno-Park schauten wir uns den Kappabashi Dogu-gai Dori an, wo es in fast jedem Haus Küchen- und Restaurantbedarf zu kaufen gibt. Mich hatten eigentlich die Geschäfte gelockt, die das Plastik-Essen herstellen, das hier vor jedem Restaurant zu bewundern ist. Davon haben wir zwar nicht viele gesehen, aber dafür habe ich ein lange gesuchtes Regal für die Abstellkammer gefunden - es gibt dort wirklich alles!

Das eigentliche Highlight des Tages war jedoch unser Karaoke-Abend: mit den Mädels vom TAC haben wir uns erst in einer Bar mit tollem Blick auf das Lichtermeer von Shibuya mit Hummerpizza (!) & Coctails gestärkt und sind dann in genau den Karaoke-Raum umgezogen, in dem "Lost in Translation" gedreht wurde. Auch wenn die Technik die Stimmen vermutlich besser klingen läßt als sie wirklich sind, haben wir schon eine ziemliche schräge Vorstellung abgeliefert. Aber ganz egal: wir hatten 2 Stunden lang eine Menge Spaß! Es war für Elke jedenfalls ein würdiger Abschluß ihrer Woche in Tokio...

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