Hallo aus Tokio

Hier findet Ihr unsere Abenteuer aus 1000 und einer (?) Nacht in Tokio - diese Aufenthaltsdauer dürfte so in etwa hinkommen.

15 September 2006

Kontrastprogramm: Hakone & Shinjuku






Am Freitag waren wir mit dem Tokyo American Club auf einer Tagestour nach Hakone, einem Naturpark in der Nähe des Fuji, den wir aber ganz anders als am vergangenen Sonntag nicht sehen konnten: das Wetter lies doch etwas zu wünschen übrig.
Von unserer Führerin hörten wir einige Mythen und Legenden der Gegend, sahen das Höllental, in dem Schwefeldämpfe brodelt und Wasserlöcher köcheln (und man darin gegarte Eier für 4 € das Stück kaufen kann, die das Leben um 7 Jahre verlängern sollen), und machten etwas ur-japanisches: eine Bootsfahrt in einem Piratenschiff über den Ashinoko. Anschließend wanderten wir am Seeufer entlang zu einem Tempel, sahen uralte, dicke Zedern, und für Mama war es das erste Mal, daß sie ein shintoistisches Gebet miterleben konnte.



Als Kontrastprogramm haben wir heute die Großstadt der Superlative erlebt: Shinjuku, eines der Zentren Tokios. An dem Bahnhof dort steigen täglich geschätzte 3, 5 Millionen Menschen um und ich frage mich immer, warum die gerade alle immer dann da sind, wenn ich auch da bin! Unser Programm: Aussichtsplattform im Rathaus (243 m hoch, 45. Etage), Essen daselbst (32. Etage), Spaziergang durch den Shinjuku-Gyoen, einen sehr großen, wunderschönen Park und schließlich der Besuch eines japanischen Kaufhauses, Isetan. Allein in der Lebensmittelabteilung hätten wir einen Tag verbringen können...


Aber wir waren ja noch zum Stammtisch der Japanisch-Deutschen-Gesellschaft angemeldet, wo wir zu Abend aßen und uns 2 Stunden lang sehr nett unterhielten. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, meinen Bekannten Mama vorzustellen und sie weiß jetzt, mit wem ich es hier so zu tun habe.
Auf dem Weg zur Bahn habe ich mir endlich mal Asako geschnappt und sie in einen Supermarkt geschleppt. Sie hat uns, die wir meistens staunend dastanden, einige der Lebensmittel erklärt, die man so überhaupt nicht erkennen kann. Aber es bedarf wohl noch vieler gemeinsamer Besuche, bis ich die japanischen Produkte alle kenne. Naja, ich habe ja auch noch ein bisschen Zeit :-).

13 September 2006

Sushi überkreuz


Jeder entwickelt ja so seine eigenen Methoden, Sushi zu essen, diese hatte ich aber vorher noch nie gesehen:


Nichtsdestotrotz kann man auch so bombensatt werden, wie Mama mir glaubhaft versichert hat.

Toni in Tokio!


Wir haben es geschafft: im Flughafen Narita haben wir uns nach einem für Mama extrem langen Tag problemlos gefunden! Klaus war zur Verstärkung des Empfangskommittés (auf dem Weg nach Bangkok) mit angerückt. Jetzt kann es losgehen mit der Eroberung Tokios - das bisschen Jetlag kann ja nicht so schlimm sein, oder?

12 September 2006

Fuji-san mit dem Auto (!)



Da dachte ich doch, ich hätte mal eine gute Idee gehabt und habe für den vergangenen Sonntag einen Mietwagen reserviert. Das wollten wir schon immer mal ausprobieren, aber bisher haben wir alles mit der Bahn gemacht.
Jetzt weiß ich auch wieder, warum! Aber von vorne: Beim Angucken der Zugverbindung für unseren Sonntagsausflug zu den 5 Seen beim Fuji, dachte ich, daß knapp 3 Stunden Fahrt und je nach Zug 4-8000 Yen (30-50 €) für eine Entfernung von 100 km ein bisschen zu viel sind.
Eine Autovermietung ist 10min zu Fuß von uns entfernt und ein Leihauto gabs auch schon für 5200 Yen, ein Schnäppchen!
Wir holten also unseren Toyota Vitz (was haben die Autos hier nur für Namen?) ab, zahlten noch eine Zusatzversicherung von 1500 Yen, ließen den netten Herrn von der Hertz-Station noch das Ziel ins Navigationssystem einspeisen und fuhren vergnügt gen Westen.
Ich hatte allerdings die Rechnung ohne die Autobahngebühren und die scheinbar nicht so seltenen Unfälle auf den ansonsten leeren Autobahnen gemacht. Offenes Feuer als Warnung vor einem Pannenfahrzeug? In Japan offensichtlich normal.
Nach 2,5 h sind wir dann am Kawaguchiko, dem größten der 5 Seen angekommen. WAS FÜR EINE LUFT! Unglaublich, der Kontrast zwischen Tokio und der dortigen Landluft, oder was immer den Unterschied ausmacht. Im Kombini kauften wir ein Picknick ein, genossen den Blick über den See auf den Fuji, der sich klar über dem Wasser abhob.
Kleine Randbemerkung für Besserwisser: im Reiseführer habe ich mal wieder gelesen "Fuji-san, wie der Berg respektvoll genannt wird". Der Autor meint damit, daß -san im Japanischen auch eine Anrede (Frau/Herr) sein kann. Das -san hinter Fuji heißt aber schlicht und einfach "Berg" und hat mit Respekt nicht das Geringste zu tun!
Meine Prioritäten waren wie immer ganz klar: erst essen und dann Bilder machen. In diesem Fall war die Reihenfolge allerdings die verkehrte, denn als ich mit der Kamera bereit war, hatte sich unser respektabler Freund in Wolken gehüllt.
Wir sind dann trotzdem über die gebührenplichtige Straße bis zur 5. Station gefahren, wo man auf die Spitze loswandern kann und haben ein paar nette Ausblicke gehabt.
Die Rückfahrt dauerte 3,5 h Stunden, insgesamt haben wir 7300 Yen Straßenbenutzungsgebühren bezahlt und auch noch einen halben Tank Sprit verbraucht. Im Vergleich dazu hat unser Mittagessen (Curryreis, Soba-Nudeln, Reisröllchen) mit 1170 Yen zu Buche geschlagen. Sonst hätte der Tag wohl unser Budget total gesprengt :-)).
Sieht doch machbar aus, oder? Aber täuscht Euch nicht, 5-6 Stunden muß man für den Aufstieg schon rechnen. Sicherlich hängt die benötigte Dauer aber auch davon ab, wie oft man an der mitgebrachten Sauerstoffflasche saugen muß!

11 September 2006

Reisebüro

Ich kann es nur immer wieder betonen: der Alltag wird hier zum Abenteuer! Der neueste Schauplatz: ein japanisches Reisebüro!
Mir wurde H.I.S. als eines der größten Reisebüros in Japan ans Herz gelegt. Es gibt eine Filiale in Shibuya, einem der Zentren Tokios, das nicht weit von uns entfernt liegt. Also nichts wie hin.
Wir hatten dort schon einmal Flugtickets und ein Hotel in Seoul gebucht und waren doch ganz angenehm überrascht, daß die Preise, wenn auch nicht hinterhergeworfen, die Angebote aus dem Internet häufig unterbieten.
Wir wurden bei unseren ersten Besuch von einem jungen Mann bedient, der ganz passabel English spricht. Kann man ja auch erwarten in einem Reisebüro im Zentrum einer Weltstadt. Kann man wirklich?
Beim Versuch, weitere Flugtickets zu buchen, hatte der nette Angestellte wohl gerade Mittagspause und ich wurde von einer Kollegin bedient, die fließend Japanisch sprach. Und nur Japanisch. Und das leider wesentlich fließender als ich. Mein Wunsch an diesem Tag war dann zu allem Unglück auch noch etwas kompliziert, die Flüge nicht ohne Weiteres zu finden und während ich etwa 45 min. am Tisch wartete, versuchte die Ärmste mit wachsender Verzweiflung (irgendwann mit Hilfe von 2 Kollegen), mit etwas Verwertbarem anzukommen.
Leider verließ ich das Büro dann mit wenig brauchbaren Vorschlägen (Stop-over mit Übernachtung) und entschlossen, die Tickets doch einfach über das Internet zu buchen.
Vorgestern nahmen Klaus und ich, da unsere Reisepläne sich geändert hatten, dann einen neuen Versuch. Wieder eine andere Mitarbeiterin (keine Fremdsprachenkenntnisse). Ich erklärte Ihr, daß wir nach Bali reisen möchten, worauf sie zurückfragte: Frankreich oder Indonesien???? Den Rest kann man sich denken....
Nach etwa 30 min. war dann Kollege Nr. 1 (wohl der Einzige in diesem Reisebüro, der Englisch spricht!) frei und half uns ganz fix, das Gewünschte zu buchen. Er sitzt auch am Ende eines Tisches, weiter weg von den Kundenschaltern, so daß ich vermute, daß er eine gehobene Position in dem Büro einnimmt. Das ganze Büro sieht aus, als wäre die letzte Renovierung schon etwas länger her und wir wundern uns immer wieder, daß in einem Land, in dem soviel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt wird und viele Hochglanzboutiquen existieren, in anderen Bereichen das äußere Erscheinungsbild scheinbar weniger wichtig ist.
Natürlich muß ich noch einmal hin, um das Ticket abzuholen. Irgendwie gehen die Buchungen dort nie unter 2 Besuchen durch, das wäre glaube ich total ungewöhnlich. Auch unsere Bereitschaft, sofort zu zahlen und nicht in 3 Tagen wiederzukommen, stieß auf Erstaunen auf japanischer Seite.
Sehr seltsame Sitten...

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